Und ob das geht;-)
Ein interessanter Artikel von:
http://mhofoundation.org/fei-lun/
Fei Lun
Das älteste “Währungssystem” der Welt
Es gibt inzwischen viele alternative Währungen und Ideen,
wie man in Zukunft ein Währungssystem
nachhaltig und dem Menschen dienlich aufbauen kann.
Hier ein sehr interessanter Artikel über
Feil Lun aus China.
Text aus dem Newsletter von “Max News”.
Fei Lun – das fliegende Rad
Eine Währung ohne Geld – Dezentralisiert – Jeder kreiert zinsfreien Kredit für JedermannGemäß Prof. KURODA Akinobu (Oriental Culture, University of Tokyo) gibt es bis heute keine ernstzunehmende
akademische Arbeit – weder von Historikern noch von Ökonomen – welche erfolgreich die asiatischen
Währungssysteme erforscht und verglichen hat. Nur unzureichend wurde analysiert was die treibenden Motive
für die substitutiven und komplementären Währungssysteme waren. Einig sind sich alle Forscher, dass in
China vor 9000-11000 Jahren, Rinder – die Wertebasis für allen Handel darstellten. Daraus resultierte
jedoch kein Tauschhandel – wie oft verkannt, sondern ein Kreditsystem. Wer Rinder, d.h. Güter hatte, war
kreditwürdig.
China entwickelte sich nicht vertikal sondern horizontal, über eine Vielfalt autonomer
landwirtschaftlicher Märkte, mit eigenen Währungssystemen, die alle kreditbasiert funktionierten und
keine Konvertierung zu komplementären Währungen vorsahen und wünschten.
Es war keine Gemeinschaftswährung – sondern ein persönliches Kreditsystem – Jeder für Jeden.
Über die Jahrtausende hinweg organisierten sich die unterschiedlichen Klans und Stämme zu einem Staat,
der jedoch kein Kreditsystem als Währung betreiben konnte. Es war also ein coexistierendes Wertesystem
angesagt, welche sich beide gegenseitig nicht ersetzten konnten. Kredit kann nun mal nie im anonymen
funktionieren – sonst verkommt es zu Cash – was übrigens chinesisch ist und die staatlichen Münzen
umschreibt.
Dieses Kreditsystem ist bekannt als Fei Lun und geht zurück in die frühe chinesische Geschichte, als
das Papier noch nicht einmal erfunden war und mit Kreide angeschrieben wurde. Jeder konnte bei jedem
anschreiben lassen und durch Gegenleistungen wieder zinsfrei ausgleichen.
Über die Jahrhunderte wurde das System immer weiter verfeinert. So hatte nach der Erfindung des Papiers
jeder ein kleines Büchlein, in welchem die Kredite eingetragen wurden – ein System das sich bis in die
heutigen Tage gehalten hat. Der Begriff ,anschreiben lassen’ stammt offenbar aus einer Zeit, wo auch bei
uns auf Schiefertafeln Schulden angeschrieben wurden. Das System ist in fast allen asiatischen Ländern
auf dem Land auch heute noch aktiv, wenn gleich die jüngeren Generationen davon nicht mehr viel halten
und von den Schulen, Banken und Medien längst auf die moderne anonyme Geldform getrimmt wurden. Das
triviale System ist selbst auf dem Internet bis heute kaum dokumentiert und auch Links lassen sich nur
schwerlich finden. Auf einer Reise durch die tiefsten Provinzen in mehreren Ländern Südost Asiens konnten
wir das System dieser Tage eingehend studieren.
555-Büchlein
Das ,fliegende Rad’ System wird im chinesichen ,Fei Lun’ genannt und hat ein Logo welches aus einem
Speichenrad und Flügel besteht, was frei übersetzt soviel wie ,frei wie ein Vogel – geschlossener
Wirtschaftskreislauf – fair für alle’ bedeutet. Die 5 Speichen des Rades standen für die 5 chinesischen
Elemente. Man kann auch heute noch überall Büchlein kaufen, die auch als 555-Büchlein bekannt sind.
555 bedeutet im Chinesischen soviel wie 50:50 fair für beide Seiten. Die dritte 5 bedeutet absolut fair.
D.h. nicht wie beim Gold wo es keine 100%ig absolute Reinheit gibt und deshalb maximal mit
999.5 gestempelt ist. 555 bedeutet deshalb 100% Fairness für beide Seiten.
In diese Büchlein trug man seit jeher die gewährten Kredite ein, merkt sie sich bis sie durch
Rückzahlung gestrichen wurden und kreiert damit dezentralisiertes, zinsfreies Geld unter dem Volk,
ohne die Banken oder den Staat einzuschalten.
Es gibt das Büchlein in 5 verschiedenen Farben die jeweils einem Element zugeordnet sind:
die Farben Grün, Rosa, Gelb, Braun, Blau stehen für die chinesischen Elemente Holz, Feuer, Erde,
Metal, Wasser -. Die fünf chinesischen Elemente haben wenig mit Stoff und Materie zu tun. Sie
entsprechen viel eher den Kräften, die zwischen und in der Materie wirken.
Die Geburt ordnet im chinesische Horoskop jedem Menschen einem Element zu, welches über das eigene
Verhalten und Zusammenwirken mit anderen Menschen und deren zugeordneten Elementen Auskunft gibt.
D.h. die Chinesen lernen durch diese Lehre, Verhaltensmuster unterschiedlicher Menschen bewusst kennen.
Um die Wirkung der fünf Elemente für sich und den anderen Menschen richtig interpretieren zu können,
darf man sein Wissen allerdings nicht nur auf die Zuordnungen einzelner Lebensbereiche beschränken.
Man muss auch die Verhältnisse der fünf Elemente untereinander kennen. Grundsätzlich hält man es in der
chinesischen Lehre für wichtig, dass die fünf Elemente – ähnlich wie die Prinzipien Yin und Yang -ein
harmonisches Gleichgewicht bilden müssen. So werden die Schuldner in unterschiedlich farbige Büchlein
geschrieben was damit auch gewissermaßen die Höhe der Kreditlimite bestimmt.
Jeder macht eben mit unterschiedlichen Element-Menschen unterschiedliche Rückzahlungserfahrungen.
Im chinesischen Bereich konnte schon seit altersher jeder bei jedem anschreiben lassen und zahlte
seine Schulden durch Gegenleistungen oder Aufrechnung.
Es gab kein Fernsehen welches dem Volk täglich Mord und Totschlag präsentierte und vor jedem Menschen
eine Schranke des Misstrauens aufbaute.
Im Gegenteil, die Leute lernten dank Fei Lun täglich wie vertrauenswürdig alle sind und dass Verlass
aufeinander ist. Es baute eine verlässliche starke Gemeinschaft.
Starb der Schuldner, so war es in der Sippe üblich, ihm seine Schuld zu erlassen, indem man diese
Schuldzettel aus dem Büchlein nahm und verbrannte.
Starb der Gläubiger, so war es üblich diese Büchlein an die Erben zu übergeben, die vorher genau
unterwiesen waren was zu tun sei. Die Regel war; auf Schuldbegleichung zu warten – erfolgte diese
nicht, so ließ man sie trotzdem verfallen. Kam der Schuldner am jährlichen Todestag des Gläubigers
zur Respektbezeugung bei der Familie vorbei, so wurden ihm in der Regel immer ein weiterer Teil der
Schulden erlassen. Reiche Gläubiger erließen in der Regel ihren Schuldnern die Schuld und verbrannten
die Schuldscheine alle. Wer trotzdem nicht mehr zur jährlichen Trauerfeier für den verstorbenen
Gläubiger teilnahm, zeigte einen schlechten Charakter was ihm in der Gemeinschaft bei weiterer
Kreditbeurteilung Minuspunkte einbrachte.
Es galt als Verachtung des Vertrauens, welches der Gläubiger dem Schuldner entgegen gebracht hatte.
Der alte Brauch, auch heute noch Papier bei der chinesischen Beerdigung mit zu verbrennen, hat
seinen symbolischen Ursprung darin, dass all seine Schuld vergeben und erloschen ist.
Chinesisches Geldsystem
Um den Ursprung des chinesischen Geldsystems zu verstehen muss man sehr weit zurück gehen. Es wird
jedoch schnell klar, dass die Wurzeln des ,Anschreibens’ im gegenseitigen Vertrauen liegt und zu allen
Zeiten in allen Völkern existierte. Bargeld in Form von Papiergeld hat seine Wurzeln in der Zeit, als
China von den Mongolen beherrscht wurde, deren Anführer aus dem Khan Klan (laut Verschwörungstheoretikern)
von Ashkenazis abstammten. Die Ur-Ashkenazis hingegen galten früher als friedlicher Volksstamm, welcher
den durch die islamische Vertreibung der Israeliten im 7. Jahrhundert, diesen Zuflucht gab. Hier ist
möglicherweise eine Verbindung, wie die Funktion von Geld in China durch westliche Geldsysteme damals
durch die Khans versucht wurden – aber fehl schlugen. Der Kollaps dieser Geldsysteme erfolgt immer nach
demselben Muster siehe Pharaonen, Römer, Mongolen oder der Jetztzeit – die vor lauter Dekadenz und
Machtgier über das Geldsystem, das Wohl der Menschheit vergisst und an sich selbst zugrunde geht.
China kannte in seiner langen Geschichte neben dem Fei Lun eine Bronzemünze mit einem Loch in der
Mitte – den sogenannten ,Cash’ von dem der englische Begriff cash abstammt. Diese Münzen waren
eigentlich ‘Wertmarken für Regierungsreisende’ und kein Geld. Für cash konnten sie steuerlich
absetzbare Leistungen vom Volk fordern, wie z.b. Übernachtung, Spesen, Verpflegung, Pferde und
Transport etc. Die ältesten davon bekannten Münzen stammen aus der Qin Dynasty (221-206 B.C.).
Im Museum von Shanghai findet man aber auch Münzen aus der Periode der Han (206 B.C.-A.D. 220) und
Tang (A.D. 618-907) Dynastie. Cash (Lochmünzen) – gab es in China in jeder Dynastie bis 1911. Einzig
in der Sung Dynastie wurden durch die Fremdherrscher (dem jüdischen Kohn oder Khan Klan) zusätzlich
Geldnoten emittiert um Gold für ihre Söldner zu beschaffen. Auch in der nachfolgenden Ming Dynastie
(A.D. 1368-1644) wurden wieder nur bronzene Lochmünzen geprägt. (legalisierter Diebstahl) Die Löcher
in der Mitte dienten in allen Zeiten, den reisenden Händlern und Regierungsbeamten diese auf Schnüre
aufzuziehen, um damit ihre Spesen zu bezahlen. Einen guten Überblick über die Münzen der Dynastien
zeigt dieser Link http://www.chinahistoryforum.com/lofiversion/index.php/t19308.html
Münzen waren keinesfalls eine Währung für den Wirtschaftskreislauf, welcher zu allen Zeiten in
China voll auf Fei Lun basierte. Es wäre unmöglich gewesen, den Währungsbedarf für das
Wirtschaftsystem von so vielen Millionen Menschen, mit den kleinen Bronzemarken zu decken,
die ansonsten materiell geringwertig waren.
China hat sich zwischen der Tang und Mitte der Sung Dynastie bevölkerungsmäßig mehr als verdreifacht
und entwickelte sich nach der mongolischen Besatzung aus der Aristokratie in eine Bürokratie, um die
damals rund 100 mio Einwohner systematisch auszuplündern.
Als Volkswährung diente zu allen Zeiten Fei Lun – der zinsfreie Kredit, basierend auf
Leistungsausgleich unter Menschen – und erforderte keine Geldemittierung durch die Herrscher.
Jeder schrieb bei jedem an. Geld in der heutigen Form war nicht bekannt außer den oben erwähnten
Reisemünzen. Erst die Fremdbeherrschung in der Sung Dynastie erforderte Geld im heutigen westlichen
Sinn. Von Marco Polos Beschreibungen (aus dem späten 13.Jahrhundert) wissen wir wie das Geldsystem
unter Kublai Khan funktionierte.
Dieser stellte aus gewalkter Maulbeerbaumrinde (einer biologisch nachwachsenden Substanz —)
Geldnoten her, die mit seinem Siegel versehen waren und deren Annahmeverweigerung oder Nachahmung
mit dem Tod bestraft wurde. Siehe http://mailstar.net/werner-princes-yen.html
Der Militärdienst war bis hin zur Sung Dynastie ein Tribut des Volkes an den Kaiser,
in der die Klan’s Kämpfer stellten.
Vermutlich verloren die Chinesen deshalb, weil Kämpfer nur immer zu
Spannungszeiten – untrainiert – aufgestellt wurden.
Spätestens in der Sung Dynastie kamen fremde Söldner dazu, welche – wie der Name ,Sold’ schon besagt,
Gold und Silberbezahlung forderten, weil dieses Metal auch bei Kriegsverlust in Siegerwährung
getauscht werden konnte. Mit der Einführung dieses Soldes entstand eine Nachfrage nach Gold,
Silber und Edelsteinen die der fremde Kaiser als Tribut von dem chinesischen Volk einforderte.
Er ging laut Marco Polo der Khan regelmäßig auf die Märkte und kaufte alle Bestände mit seinem
Papiergeld (gewalkter Maulbeerbaumrinde) auf. Durch Marco Polos Beschreibungen scheint gesichert,
dass Papiergeld im 10. Jahrhundert mit den fremden Besatzer der Sung Dynastie eingeführt wurde.
Durch den Besitz dieser Banknote – wurde gegenüber dem Anschreibesystem die Schuld anonymisiert;
d.h. beim Anschreiben war der Schuldner klar bekannt. Durch die Weiterreichung der Geldnote wurde
die Verschuldung anonymisiert – d.h. wie beim ,Schwarzer Peter ‘ wer immer die Note mit dem
kaiserlichen Siegel bekam, konnte sich durch die Weiterreichung der Note entschulden.
Fortan konnte theoretisch durch den Einzug solcher Noten als Steuer – der Wohlstand aus dem Volk
abgesaugt werden, der bis dahin als Tribut durch Waren- und Arbeitsleistungen an den fremden Kaiser
erfolgte. Doch dieses Steuer/Wohlstandabsaugen war nur begrenzt erfolgreich, weil die Chinesen mit
Fei Lun nicht auf Geld angewiesen waren.
Macht durch Geld
Da das Volk aber weiterhin den Tribut durch Leistung erbrachte wird klar, dass die Emittierung von
diesen Noten nur dem Aufkauf von Edelmetall, Edelsteinen und Schmuck dienten um die Machtposition der
fremden Herrscher weiter auszubauen. Beim Volk kamen diese Noten ohnehin nie an.
China war in der Sung und Yuan-Dynastie fremdverwaltet und die Chinesen blieben vom politischen Leben
ausgeschlossen und unterlagen sozialer und politischer Diskriminierung. Sie überlebten wirtschaftlich
als Staat im Staat nur durch das Fei Lun System, welches für die fremden Herrscher unsichtbar blieb.
Die Selbstisolation der herrschenden Klasse führte zu deren Dekadenz und zum Zusammenbruch. Nach
Jahrhunderten der Unterjochung gelang den Chinesen die Befreiung und der Neubeginn mit der
Ming Dynastie, in der sich das Fei Lun System noch stärker etablierte – ein System, welches
letztlich auch unter der Besatzung, den Chinesen ihre Eigenständigkeit sicherte. Mit der Befreiung
wurde die Marine abgeschafft und die Armee von Unterjochung auf Verteidigung ausgerichtet. Der
Ausbau der Chinesischen Mauer kostete das Land mehr Kraft als die 300 jährige Fremdbesatzung.
China hatte keinen Bedarf mehr an fremden Söldnern und somit auch keinen Bedarf an Edelmetall.
Als der Leistungsaustausch auch über die Grenzen des großen Landes statt fand, war es bis ins
16. Jahrhundert nicht unüblich diese Schuld auch durch Sklaven abarbeiten zu lassen. Geld im Sinn
von Banknoten, war für das gemeine Volk nie von Bedeutung. Die Banknoten des Kaisers kauften zwar
zu Marco Polos Zeiten regelmäßig Volksleistung wie Edelmetalle – Perlen – Schmuck – etc. auf.
Dadurch floss zwar ,Geld’ – doch nicht unters Volk, welches aber seinen Tribut immer durch
Leistung bezahlte. Die Noten blieben vermutlich bei den Händlern stecken – weil ,Fei Lun’ stärker
war und keiner seine Leistungen gegen Papier tauschen wollte. Möglicherweise waren auch die Werte
der Noten so hoch, dass diese ,Noten’ vermutlich nur für die reichen Händler und deren Transaktionen
in fernen Gebieten zum Schuldausgleich einen Wert hatten oder einfach an den Staat als Tribut zurück
flossen. Schließlich musste der Umlauf der Noten bei Annahmeverweigerung mit der Todesstrafe erzwungen
werden. Das alleine sagt schon einiges aus. Details sind keine dokumentiert, es ist aber möglich, dass
die Sippe für den Annahmeverlust aufkam und damit gemeinsam ihre Steuern entrichteten. Der Staat konnte
sein eigenes Geld ja nicht ablehnen.
In kleinen Sippen funktioniert das Anschreibesystem nach wie vor und hielt sich überall in Südostasien
bis in das 20. Jahrhundert. Das Schuldbüchlein gab es nie in Form von losen Seiten, denn das hätte dem
heutigen Bargeld entsprochen. In dem Schuldenbüchlein wurden Leistungen angeschrieben die man
irgendwann in der Zukunft mit eigenem Leistungsbezug oder Rückzahlung verrechnet hat. Wären es lose
Seiten gewesen hätte man sie wie Geld getauscht und dann auch in Zeiten in denen die Güter knapp waren,
zu anderen Preise gegen mehr Geldscheine verrechnen können. Da es aber angeschrieben wurde, blieb der
Preis jahraus jahrein immer derselbe. Es war eben ein Leistungspreis und kein Warenpreis und konnte
somit nicht inflationieren.
Erst nach dem 17. Jahrhundert als ,auserwählte’ Händler aus Europa kamen, entstanden immer mehr
Warenpreise die abgeleistet werden mussten und die erzwangen dann den Sklavenhandel. D.h. Leibeigene
lebten im Haus und waren bis dahin Teil der Familie die unentgeltlich arbeiteten, doch Sklaven wurden
in fremde Häuser zur Abarbeitung von bezogenen Leistungen und Waren beschäftigt, ohne dass sie dort
Teil der Familie mit Altersversorgungsanspruch waren.
In der Ming Dynastie unter dem Fei Lun System erlebte China seinen höchsten Wohlstand.
Da der Wohlstand nicht mehr durch die Fremdherrschaft abgesaugt wurde, blieb dieser im Land
und stimulierte die autonomen Wirtschaftsmärkte. Die erhöhten Transaktionen in den verschiedenen
Märkten verkomplizierten das Verhältnis zu den komplementären Geldsystemen.
Handel
Der Handel mit Europa kam nur mühsam in Gang. Zwar wollten die Europäer Güter wie Tee und Porzellan,
doch hatten sie nur wenig zum handeln anzubieten das für die Chinesen begehrlich war.
Erst als der Handel im 17. und 18. Jahrhundert im größeren Stil mit Übersee begann, bestanden die
,auserwählten’ Europäer! darauf, diesen Handel durch Silber auszugleichen. Sie lieferten nur noch
westliche Waren gegen Silber.
Silber hatte für China nur einen Wert zum Handel mit Japan oder Kauf von Waren aus westlichen
Ländern. Für das Fei Lun war es wertlos, denn man konnte es weder Essen noch sonst verwenden.
China hatte kein Silber und kannte es auch bis zur Sung Dynastie nicht. Nun lieferte es also Tee
und Porzellan für Silber, mit dem es überseeische Waren importierte.
Zunehmend wurde durch Silberbezahlung die Nachfrage nach Sklaven angekurbelt, weil die meist
jüdischen ,auserwählten’ Kolonialhändler diese zum Silberabbau in Amerika benötigten. Die
Silberbeschaffung war jedoch keineswegs befriedigend und so wurde der gesamte Chinahandel durch
David Sassoon nach 1829 sukzessive statt Silber auf Opium umgestellt.
(Siehe Beitrag (3) “Hong Kong und die Sassoon Opium Kriege”) Trotzdem prägten die Chinesen eifrig
Silberdollars unter der Daoguang Regentschaft (A.D.1821-1850) der Qing Dynastie und münzten
Silber/ Kupfer Münzen unter der Guangxu Regentschaft (A.D. 1875-1908) der Qing Dynastie.
Durch die Steigerung der Opiumsuchtnachfrage nach dem Abkommen von Nanking 1842, waren die Chinesen
bereit alles zu liefern was die ,auserwählten Europäer’ an Waren wollten. Untereinander verrechneten
die Chinesen im fernen Asien bis Ende des 20. Jahrhundert alles über das Büchlein, das moderne
Anschreibeverfahren funktioniert nun via passwortgeschütztem Login und per SMS und gilt deshalb bei
vielen jüngeren als modern und wird wie alle zinsfreien Systeme populärer. Ob die heutige Generation
für ein zentralistisch geführtes virtuelles System vertrauenswürdig ist, mag in Anbetracht der
steigenden Kriminalität – die durch den Konsumerismus angetrieben wird – bezweifelt werden.
Kublai Khans Nachfolger hätte es leicht gehabt die Chinesen wirtschaftlich zu ruinieren, hätten sie
einen solchen zentralen Zugang zum Fei Lun gehabt. Die Macht des Fei Lun Systems der Vergangenheit,
lag in der dezentralen unsichtbaren Kreditbereitstellung durch Jedermann an Jedermann. Es erübrigte
Geld und weil es voll auf Leistung basierte – und so erübrigte es auch die Steuer. Auch der Kaiser
erhielt seinen Tribut durch Leistung. Jeder war bemüht, Jedermann ordentliche Leistung bereit zu
stellen und diese bis zum Ausgleich zinsfrei zu stunden.
Da Streithähne zunächst beide bis zur Klärung eingesperrt wurden, waren beide Seiten immer bemüht
Differenzen friedlich beizulegen. Auch waren beide immer an weiterer Kreditwürdigkeit in der
Gemeinschaft interessiert.
In den 60 Jahren von 1911 – 1971 wurde China und das Fei Lun System ruiniert, denn selbst
Straßenhandel und Privatanpflanzungen wurden von den Kommunisten untersagt. Fei Lun lebte
weiter in ganz Südostasien und wo immer sich die Chinesen nieder ließen.
Das moderne China hingegen kreiert wieder Geld zentral. Es ist auf die westliche
Geldkonzeption – jedoch ohne Grundpfand – eingeschwenkt und lässt mangels Eigentum,
das Geld an Unternehmen reichlich fließen. Jedes förderungswürdige Projekt bekommt Kredit.
Besonders begünstigt werden Joint Ventures bei denen ausländische Minderheitspartner mehr
Geld einbringen als zur fraktionalen Geldkreierung im Westen erforderlich wäre und dazu
unbezahlbares Knowhow. China war nie in seiner 12.000 jährigen Geschichte verschuldet und
überholt deshalb auch heute alle westlichen Länder. Das Volk hatte jedoch unter dem Fei Lun
mehr Macht und Wohlstand.
Das ideale Geldsystem wäre wohl ein Kreditsystem wie Fei Lun gepaart mit dem Wechselsystem.
D.h. ein persönliches Kreditsystem welches die menschliche Bindung und Verpflichtung fördert,
sowie ein kommunales Kreditsystem welches gemeinnützige, förderungswürdige Investitionen
ermöglicht – aber dezentral gehandhabt wird. In jedem Fall liegt die gemeinnützige Legitimation
eines Systems in der Dezentralisierung der Kreditgeldkreierung statt der heutigen
Schuldgeldkreierung in der Geld immer eine anonyme Verschuldung bedeutet, von der jeder
immer mehr will, weil er sich dadurch nicht persönlich verschulden muss. Geld ohne Schuld
ist einfach nicht möglich. Die Lösung heißt, wir brauchen kein schlechtes Geldsystem, sondern
ein gutes Kreditsystem.
Fei Lun lässt sich übrigens sofort von jedem implementieren. Kaufen sie ab sofort möglichst nur
noch Leistungen auf Gegenleistungsbasis ein. Sparen sie sich Steuern. Ein Schuldbüchlein gibt es
bei jedem Schreibwarenhändler und bei Bedarf können Sie sich sogar ein original 555-Büchlein auf
dem Internet beschaffen. http://tanenghong.com/product/pro_intro.asp?cat=5#pro
wo man auch das Logo des Flying Wheels sieht.
Die Chinesen schafften es fast 12.000 Jahre ohne Geld! Diese Tatsache ist sensationell und drum
wird sie bei uns im Westen verschleiert. Lesen Sie den Artikel nochmals. Denken Sie sich hinein,
alle heutigen Kredit und Bargeschäfte liefen damals über Fei Lun.
Dann überlegen Sie sich, was Sie davon abhält, dieses Fei Lun auch zu übernehmen, man braucht dazu keine
Organisation – jeder kann jedem sofort Kredit einräumen. Kaufen Sie nur noch dort ein wo Sie Kredit
bekommen und diesen mit Leistung ausgleichen können. Wir sind zwar im Industriezeitalter durch die
Arbeitsteilung oft nicht mehr in der Lage ganzheitliche Leistungen abzuliefern, doch gilt es diese
Fähigkeiten wieder zu erlernen wenn wir uns aus den Abhängigkeiten befreien wollen. Leistung als
ganzes macht Spass!
Quelle und Dank an: http://www.initiative.cc/Artikel/2011_07_23_Fei_Lun.htm